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Holzwirtschaft

Die Wald- und Holzwirtschaft ist ein bedeutender Wirtschaftszweig in Südtirol: Über 25.000 Menschen erwirtschaften Einkommen im Zusammenhang mit dem Wald, rund 15.000 Familien beziehen direkte Erträge aus der Waldbewirtschaftung. Die meiste Wertschöpfung entsteht jedoch in der Weiterverarbeitung – von lokalen Handwerksbetrieben bis hin zur internationalen Holzindustrie. Rund 2900 Unternehmen sind in diesem Bereich tätig, viele davon im ländlichen Raum.
Die Branche schafft Arbeitsplätze für Fachkräfte, Techniker und Landwirte im Nebenerwerb – und trägt so zum Erhalt der kleinstrukturierten Kulturlandschaft und zur starken Verbindung zwischen Bevölkerung und Wald bei. Zahlen, Daten und Fakten zur Wertschöpfung der Südtiroler Wald- und Holzwirtschaft sind in folgendem Dokument zusammengefasst: Wertschöpfungskette_Wald_Holz
Baumstämme Holz Südtirol
Dorelys Smits

Heimisches Rundholz

Südtiroler Holz steht für Qualität und wird nicht nur in Italien, sondern zunehmend auch international geschätzt. Das Holz wächst in Südtirol vorwiegend in Höhenlagen oberhalb von 1.000 m ü.d.M. und aufgrund der dortigen klimatischen Verhältnisse besonders langsam, was zu einer feinjährigen, stabilen Holzstruktur führt. Diese natürlichen Eigenschaften machen das heimische Rundholz besonders begehrt. Bei einem jährlichen Zuwachs von 2.000.689 Vfm pro Jahr wurden in Südtirol im Durchschnitt über die letzten zehn Jahre Zwischen 700.000 und 800.000 Vorratsfestmeter Holz pro Jahr entnommen - Jahre mit großen Schadereignissen ausgenommen. Das bedeutet, dass nur ein Teil des Holzes genutzt wird, der jährlich in den Wäldern nachwächst.
Wertschoepfung/Microtec
IDM Südtirol-Alto Adige/RAW Media

Regionale Wertschöpfung

Die regionale Weiterverarbeitung von Holz steigert die Zahl der Wertschöpfungsschritte vor Ort – und stärkt damit nachhaltig die Südtiroler Wirtschaft. Die Wald- und Holzwirtschaft erwirtschaftet jährlich über 1,7 Mrd. € und macht rund 6,8 % des Südtiroler Bruttoinlandsprodukts aus – deutlich über dem europäischen Durchschnitt. Die größten Umsätze erzielt der Holzbau (360 Mio. €), gefolgt von der Möbelproduktion, der energetischen Holznutzung und der Waldwirtschaft. Organisationen wie ProRamus setzen sich gezielt dafür ein, diese regionalen Kreisläufe zu fördern und die Wertschöpfung im Land zu halten.
Hackschnitzel
IDM Südtirol-Alto Adige/MS

Energetische Verwertung der Holzbiomasse

Südtirol ist führend im Bereich Biomasse: Mit 78 Anlagen verfügt das Land über die höchste Dichte an Biomassekraftwerken in Italien. 2023 wurden dort rund 1,6 Millionen Kubikmeter Holz verbrannt – rund 80 % davon stammen aus Südtirol selbst. Der durchschnittliche Transportweg des Brennstoffs beträgt nur etwa 30 Kilometer, was kurze Lieferketten und regionale Kreisläufe garantiert. Die Fernheizwerke erzeugten 2022 rund 1.050.000 MWh Wärme – das entspricht dem Energiegehalt von etwa 100.000 Tonnen Heizöl. Der Ausbau wurde maßgeblich durch die öffentliche Hand unterstützt und leistet einen wichtigen Beitrag zur regionalen Energieversorgung. Weitere Informationen zur Fernwärme finden Sie auf der Website des Südtiroler Energieverbandes.